Ein ausrangierter IBM NetVista 2800 8364-EXX eignet sich hervorragend als kleine Download-Station.
Mithilfe der richtigen Software-Zusammenstellung bleibt das ganze System sogar noch benutzbar.
Zunächst mal benötigt man eine größere Festplatte, da auf eine CF-Karte erstens nicht viel passt und zweitens die ständige I/O-Last sich kontraproduktiv auf die Lebensdauer der Karte auswirkt. Neben dem CF-Slot ist ein IDE-Port vorhanden, an welchem eine Festplatte angeschlossen werden könnte.
Die Festplatte muss - unabhängig davon, ob auch eine CF-Karte benutzt wird, oder nicht - als SLAVE gejumpert werden. Mittels Adapter lässt sich auch eine 2,5„ Zoll Festplatte anbinden.
Der Knackpunkt ist der Strom, auf dem Mainboard ist ein Port vorhanden, über welchen mit einem speziellen Kabel noch eine Festplatte mit Strom versorgt werden könnte. Das hierfür nötige Kabel ist allerdings ziemlich exotisch, weswegen ich selbst ein wenig herumgebastelt habe.
Im Endeffekt habe ich einfach ein Kabel mit 4-pin Molex-Stecker abisoliert und ein wenig zurecht gedreht. Die Kabelenden wurden dann vorsichtig in die richtigen Ports gesteckt und mit ein wenig Heißkleber fixiert. So hält das Ganze, funktioniert - und - ist kostenlos.
Die Pin-Belegung gibt es hier.
Als Betriebssystem kommt auf meiner Download-Station Windows Embedded XP zum Einsatz, da mir kein passendes Linux-System bekannt ist und auch nicht großartig mit LFS herumexperimentieren möchte.
Alle von mir getesten Distirbutionen waren entweder zu langsam oder liefen erst gar nicht auf der exotischen Hardware.
Das Erstellen eines Embedded-Images für den IBM 8364-EXX wird hier erläutert.
Für Downloads aller Art - Rapidshare, HTTP,… - hat sich in letzter Zeit JDownloader etabliert. Es gibt auch eine portable Version mit integrierter Java-Umgebung. Diese bietet sich für das Szenarion an - bei einer herkömmlichen Installation scheitert bei meinem Image die Installation von Java, da Windows Installer fehlt. Nun könnte ich entweder das Image anpassen oder die portable JDownloader-Version benutzen.
Die Funktionsweise ist exakt die selbe, auch die selben Plugins sind vorhanden. So kann man ganz einfach seine Einstellungen vornehmen und die WebGUI aktivieren.
Für die Dateiübertragung steht bei meinem Image keine Dateifreigabe zur Verfügung. Performancetechnisch ist aber ohnehin FTP schneller, weswegen ich mich hier für einen portablen FTP-Server entschieden habe: Quick ‘n Easy FTP Server Lite
Die Installation ist selbsterklärend - direkt nach der Ausführung fragt ein Assistent nach einem Benutzernamen, Passwort und Home-Ordner. Hier kann man einfach den Download-Ordner von JDownloader angeben, beispielsweise:
C:\Program Files\JDownloader_portable\JDownloaderPortable\App\JDownloader\downloads
So kann die Dateiübertragung der entpackten Downloads ganz einfach erfolgen. Das Entpacken selbst dauert ein wenig, aber wenn die Download-Station ohnehin in der Abwesenheit Downloads tätigt, stört das nicht weiter.