Vor größeren Systemupdates und Applikationspatches empfiehlt es sich, über eine Notfallsicherung zu verfügen, wenn das System nicht mehr wie gewohnt arbeitet. Bei virtuellen Servern lässt sich das einfach mit VM-Snapshots implementieren. Bei physischen Servern steht diese Möglichkeit nicht zur Verfügung. Mithilfe von LVM-Snapshots kann jedoch der Zustand eines Dateisystems „eingefroren“ werden - im Fehlerfall kann die Sicherung zurückgespielt werden.
Snapshots können nur von LVM-Volumes angelegt werden, die sich in einer Volumengruppe befinden, die noch über freien Speicherplatz verfügt. Die Größe des Snapshots muss vorher bekannt sein, kann aber zur Laufzeit wie ein herkömmliches logisches Volume angepasst werden. Wenn die Speicherkapazität eines Snapshots erschöpft ist, verliert er seine Gültigkeit. Snapshots sind demnach nicht für den Dauerzustand konzipiert und sollten nur unter Beobachtung für kritische Aktionen angewendet werden.
Ein 9 GB großer Snapshot des logischen Volumes lv_root in der Volumengruppe vg00 wird wie folgt angelegt:
# lvcreate -s -n snap_root -L 9G vg00/lv_root
Um den Originalzustand eines Snapshots wiederherzustellen, muss er konsolidiert werden - zugegebenermaßen ist diese Begrifflichkeit gegenüber ähnlichen Produkten ein wenig kontrovers. Konsolidieren bedeutet hier meist das Gegenteil.
Der Originalzustand des Snapshots snap_root in der Volumengruppe vg00 wird wie folgt wiederhergestellt:
# lvconvert --merge vg00/snap_root
Bei eingehängten Volumes werden die Änderungen bei der nächsten Aktivierung (z.B. beim nächsten Boot) übernommen. Ausgehängte Volumes werden sofort konsolidiert.
Damit die Änderungen eines Updates auch dauerhaft übernommen werden, genügt es, das Snapshot-Volume zu löschen.
Der Snapshot snap_root in der Volumengruppe vg00 wird wie folgt gelöscht:
# lvremove vg00/snap_root